PRESSE Waiblinger Kreiszeitung: „Entspannte“ Saison im Stettener Bädle

PRESSE Waiblinger Kreiszeitung: „Entspannte“ Saison im Stettener Bädle

„Entspannte“ Saison im Stettener Bädle

Der Corona-Sommer 2020 hat dem Bädlesverein neue Mitglieder beschert – und auch der Ärger über ein Graffiti ist verflogen
Von unserem Redaktionsmitglied Sebastian

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Der neue Bademeister Wolf Georg Färber und die Bädlesvereinsvorsitzende Tamara Diebel sind zufrieden mit dem Sommer 2020. Foto: BüttnerKernen.
Rund 8000 registrierte Badegäste hat der Stettener Bädlesverein in diesem Sommer gezählt. Im Jahr 2019 waren es circa 15 000 Besucher, also fast doppelt so viele. Unzufrieden sind die Verantwortlichen vom Bädlesverein deshalb aber nicht, im Gegenteil. Was sie aus der Corona-Saison gelernt haben und warum sich anders als beim letzten Mal niemand ärgert über das Graffiti am Eingang.
Zur Erinnerung: Im Frühjahr hatte der Bädlesverein wegen eines dilettantischen Graffitis, das offenbar von einem mäßig talentierten Fan des VfB Stuttgart angebracht worden war, Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Das Geschmiere hatte wohl den roten Brustring der Cannstatter Kicker darstellen sollen. Ein Schuldiger wurde nicht gefunden, was bei solchen Delikten keine Seltenheit ist. Aber immerhin ist das Amateur-Graffiti jetzt verschwunden – und einem neuen gewichen, dass ein Profi angebracht hat. Und zwar auf ausdrücklichen Wunsch des Stettener Bädlesvereins

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Stuttgarter Graffiti-Künstler sorgt für neuen Glanz am Bädle
Moritz Vachenauer heißt der junge Mann, der den kunstvoll geschwungenen „Bädle“-Schriftzug in wasserblauen Letternvor einigen Tagen angebracht hat. Er gehört zum Team von „Graffiti Stuttgart“, das Auftragsarbeiten aller Art annimmt, Fassaden verschönert, Workshops, Schul- und Jugendhausprojekte anbietet. An zwei Tagen war der Künstler damit beschäftigt, der Wand am Eingang zu neuem Glanz zu verhelfen. Jetzt hoffen die Stettener, dass nicht der nächste Möchtegern-Sprüher das Werk des Profis wieder verschandelt. Während der Eingang einen neuen Anstrich bekommen hat, haben die ehrenamtlichen Schaffer im Bädlesverein das Freibad winterfest gemacht. „Entspannt“ sei seine erste Saison als Bademeister verlaufen, sagt Wolf Georg Färber. Dass es überhaupt eine Freibadsaison geben würde, das war damals, im Frühjahr, als noch der missglückte Brustring am Bädle-Eingang prangte, längst nicht sicher gewesen .Erst im Juni hatte es Verordnungen gegeben, die den Freibadbetrieb regelten– und nicht alle Bäder im Land öffneten daraufhin.

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Der Bädlesverein ist seit Corona um mehr als 10 Prozent gewachsen
Die Stettener taten es, wenn gleich der Aufwand ebenso groß war wie die Bauchschmerzen bei den Verantwortlichen zu Beginn. Die Besucherzahl hingegen war deutlichbeschränkt. Nur Mitglieder durften rein, nach vorheriger Online-Anmeldung und im Schichtbetrieb. In den letzten Sommerwochen waren maximal 80 Badegäste im Bädle zugelassen, die Obergrenze im Becken lag bei 22 Personen. Das neue System spielte sich schnell ein, die Bauchschmerzen wichen.130 neue Mitglieder hat dem Bädle die Corona-Saison beschert, bei „sehr wenigen Austritten“, wie Tamara Diebel, die Vorsitzende des Bädlesvereins, sagt. Der Club ist um mehr als zehn Prozent auf exakt 1257 Mitglieder angewachsen. Doch was bleibt von der Saison 2020? Tamara Diebel und ihre Mitstreiter haben notgedrungen die Digitalisierung im Freibad vorangetrieben. Per App meldeten sich die Besucher an, mit Adresse, um die Nachverfolgung von Infektionsketten zu ermöglichen. Ob der Sommer 2021 ebenfalls noch ganz im Zeichen der Pandemie stehen wird, das wagt Tamara Diebel nicht vorherzusagen („Steht in den Sternen“). Schon jetzt steht aber fest, dass der Verein zum neuen Badejahr weiterhin auf digitale Hilfsmittel setzen wird. Außerdem sollen nicht mehr nur Mitglieder ins Bädle dürfen. Ein Dauerkartenmodell ist laut Tamara Diebel denkbar. Mit Nichtmitgliedern, die nicht mehr kommen durften, habe es im Sommer durchaus „kritische“ Dialoge gegeben. Insgesamt seien die Rückmeldungen der Badegäste, die meisten hätten die Regeln, ohne zu murren akzeptiert, aber sehr positiv gewesen. Eine „entspannte“ Saison eben.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung


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